2010 präsentierte die humanitäre Organisation Ärzte der Welt die Ausstellung „Vergessene Krisen im Fokus“ im Kunsthaus Kaufbeuren. Die Fotografien zeigten bewegende Geschichten von Menschen aus Krisengebieten, die von der Öffentlichkeit nach und nach vergessen werden.
Die internationale humanitäre Organisation Ärzte der Welt zeigte ausgewählte Fotografien des „XII. Luis Valtueña International Humanitarian Photographic Award“. Im Fokus standen Arbeiten internationaler Künstler, die rund um die Welt Eindrücke aus Krisengebieten, aber auch Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht fotografisch dokumentierten. Aufgabe dieser Bilder war es, die Situation dieser betroffenen Menschen im Bewusstsein zu halten und gegen das Vergessen anzugehen.
Als Gewinner kürte die Jury den aus Nordirland stammenden Fotojournalisten Andrew McConnell. Er spiegelt mit seiner eindringlichen Momentaufnahme die Situation der überfüllten Flüchtlingslager in Nord-Kivu wider. Im Laufe der letzten zehn Jahre sind 5,4 Millionen Menschen in der Demokratischen Republik Kongo umgekommen. Seit 2004 machen Kinder 47 Prozent der Opfer aus, in Folgen von Konflikten oder auf Grund von Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündungen, Unterernährung und anderer normalerweise vermeidbaren Krankheiten.
Namensgeber des Wettbewerbs war der Fotograf Luis Valtueña, der 1997 bei einem Einsatz in Ruanda ums Leben kam. Ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen Mercedes Navarro, Flors Sirera und Manuel Madrazo widmete Ärzte der Welt den 1998 gestifteten Preis.
Ärzte der Welt arbeitet seit dem Jahr 2000 als deutscher Zweig der internationalen humanitären Organisation Médecins du Monde. Unabhängig ihrer Herkunft behandelt und versorgt die Organisation hilfsbedürftige Menschen in Krisensituationen wie Krieg, Naturkatastrophen, Krankheit, Armut und Ausgrenzung. Sie setzen sich für den Zugang zu medizinischer Versorgung als humanitäres Grundrecht für jeden Menschen ein. Derzeit engagieren sich Ärzte der Welt in 68 Ländern weltweit und 165 Gesundheitsprogrammen mit dem Ziel, die jeweiligen nationalen Gesundheitskapazitäten zu stärken. Oberstes Leitprinzip ist es, nicht nur Hilfe zu leisten, sondern auch Verstöße gegen Menschenrechte zu dokumentieren.