Das Kunsthaus Kaufbeuren versteht sich als Ort für die Begegnung mit Kunst und Kultur der Gegenwart & als zentraler Ort für das kulturelle Leben der Stadt Kaufbeuren.
Das Kunsthaus Kaufbeuren zeigt wechselnde Ausstellungen und Projekte zeitgenössischer Künstler*innen.
Das [Foyer] im Erdgeschoss, der [Saal] im ersten Obergeschoss und der [Speicher] im Dachgeschoss bringen unterschiedliche Möglichkeiten der Präsentation, des Aufenthalts, der Sichtbarkeit, der Konzentration – aber auch der Öffnung und Teilhabe mit. Mit künstlerisch forschenden, performativen, partizipativen und prozessorientierten Ansätzen werden immer wieder auch verschiedene Konstellationen erprobt, in denen sich die Präsentation von Kunst, künstlerische Produktionsprozesse, Interaktion von und mit Besucher*innen, Veranstaltungen, Aktivierungen und Vermittlung begegnen. Neue Formate und Angebote sollen sich im Austausch und Dialog mit Besucherinnen und Akteur*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entwickeln.
Für die Umsetzung eines relevanten Programms und überregionale Vernetzung kooperiert das Kunsthaus mit lokalen und internationalen Institutionen und Partnern. In Kooperation mit der Kunstschule querKUNST werden speziell für Kinder und junge Menschen Angebote entwickelt,im Rahmen derer die Teilnehmer*innen selbst kreativ tätig zu werden.
Das Kunsthaus Kaufbeuren sieht sich sowohl als Bestandteil des Kaufbeurer Kulturlebens als auch als Ort, der eine Auseinandersetzung mit internationalen Themen & Diskursen der Kunst und Kultur sucht.
1996 wurde das Kunsthaus in einem bemerkenswerten Neubau in der Altstadt von Kaufbeuren eröffnet.
Architektur
In seiner äußeren Form, mit dem schmalen Baukörper und dem steilen Dach, erinnert das Haus an die mittelalterlichen Salz- und Kornstadel. In Material und Details modern, passt sich der Bau in der städtebaulichen Konzeption und Architektur der Altstadtstruktur an. Auf zwei Etagen stehen rund 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Im Zuge der Bauplanungen Anfang der 1990er Jahre gestaltete sich die Festlegung des Standorts für ein Kunsthaus zunächst schwierig. Von acht Standorten wurde schließlich die Entscheidung für einen Neubau im Bereich des ehemaligen Spitals getroffen. Für das Baukonzept engagierte Hans Dobler, der Gründer der „Stiftung Kunsthaus der Stadt Kaufbeuren“, den damals jungen Kaufbeurer Architekten Klaus Kehrbaum. – Als ergänzender Baukörper sollte die eigenständige Kunsthalle für Wechselausstellungen die alte Ordnung der Spitalgebäude wieder schließen. Der Spitalhof war nach dem Abbruch der südlichen Gebäude eine freie Fläche, die Kapelle verschwunden, der Archivturm war abgebrochen, Stallungen und Herbergsgebäude gab es nicht mehr. Als Zitat der alten Spitaltradition wurde der alte Archivturm als Treppenturm des neuen Kunsthauses errichtet. Nicht historisierend im Detail, sondern in Glas und Beton, soll er einen bewussten Kontrast zu den historischen Türmen der Stadtbefestigung geben. – Das Hauptgebäude zeigt sich dagegen geschlossen. Große Putzflächen und klar ablesbare Fensterbereiche bilden den Sockel für das sehr steile, blechgedeckte Dach. Materialgerecht, ohne Zierat, so sollte die Leitlinie für die Detailentwicklung heißen. Durch die Verglasungen im Erdgeschoss über die gesamte Länge der Nordseite zeigt das Gebäude Transparenz und Leichtigkeit. Das geschwungene Blechdach verleiht der Dachform Eleganz und wirkt vermittelnd zu den biberschwanzgedeckten Dächern der Altstadt. Alle Außenwände wurden glatt verputzt und weiß gestrichen. – Innen offenbart das Haus eine ingenieurmäßige Konstruktion. Ergänzend zu den brutalistisch anmutenden Wandflächen und Säulen aus Sichtbeton ist die Halle der Hauptgalerie im 1. Obergeschoss durch die geglätteten Putzflächen der Wände und einem Nutzestrich als Bodenbelag charakterisiert. Stahlbinder mit großflächigen Holzpaneelen prägen den zweiten Ausstellungsraum im Dachbereich des 2. Obergeschosses. Kein Detail soll die Architektur des Hauses in ihrer Aussage einengen. – Ob Bildende Kunst, Theater oder Musik, der Raum soll als Rahmen für jede Art von Veranstaltung vielfältige Möglichkeiten bieten.