09 Okt
Kalender
Do 24.10.2024 18.00 Donnerstagsführung

Der Kunsthistoriker Johannes Peter führt durch die Ausstellung.
Kosten: 3 Euro zzgl. Eintritt | Anmeldungen bis einen Tag vorher unter 08341 8644 oder unter
mail@kunsthaus-kaufbeuren.de

Sa 26.10.2024 15.00-17.00 Kinderworkshop - Zwischen Welten: Poetry LAB

Gemeinsam werden wir die Ausstellung LIMINAL ZONE – Zwischen Welten erkunden und fantastische Bilder entdecken, die dazu inspirieren eigene Skizzen anzufertigen oder auch Ideen für kleine Gedichte oder Geschichten aufzuschreiben. Anschließend geht es ins Atelier, um unsere Ideen mit Farben und Collagen umzusetzen.

ab 8 Jahren

Kosten: 8,-€ pro Kind

Treffpunkt Kunsthaus Kaufbeuren, Abholung Atelier querKUNST, Kaiser-Max-Str. 36. Anmeldung und weitere Informationen unter www.querkunst-kaufbeuren.de.

So 27.10.2024 11.00 Sonntagsführung

Der Kunsthistoriker Johannes Peter führt durch die Ausstellung.
Kosten: 3 Euro zzgl. Eintritt | Anmeldungen bis einen Tag vorher unter 08341 8644 oder unter
mail@kunsthaus-kaufbeuren.de

Sa 09.11.2024 15.00-17.00 Kinderworkshop - Zwischen Welten: Poetry LAB

Gemeinsam werden wir die Ausstellung LIMINAL ZONE – Zwischen Welten erkunden und fantastische Bilder entdecken, die dazu inspirieren eigene Skizzen anzufertigen oder auch Ideen für kleine Gedichte oder Geschichten aufzuschreiben. Anschließend geht es ins Atelier, um unsere Ideen mit Farben und Collagen umzusetzen.

ab 8 Jahren

Kosten: 8,-€ pro Kind

Treffpunkt Kunsthaus Kaufbeuren, Abholung Atelier querKUNST, Kaiser-Max-Str. 36. Anmeldung und weitere Informationen unter www.querkunst-kaufbeuren.de.

Fr 15.11.2024 17.00 - 18.30 Nachts im Museum - Kinderführung

Ihr erkundet am Abend die Ausstellung LIMINAL ZONE – Zwischen Welten mit ihren fantastischen Landschaften, Lebens-räumen und Lebewesen. Zusammen wandert ihr zwischen diesen Welten, schreibt eure Ideen oder kleine Gedichte dazu auf und  baut eure eigene Zwischenwelt aus unterschiedlichen bunten Materialien.

ab 6 Jahren

Kosten: 5,- € pro Kind

Ort: Kunsthaus Kaufbeuren

Anmeldung und weitere Informationen unter www.querkunst-kaufbeuren.de.

So 15.12.2024 18.00 Konzert »SUPERNOVA – HILDEGARD VON BINGEN IM 21. JAHRHUNDERT« mit dem Ensemble PER-SONAT

Daisy Press, Sabine Lutzenberger – Gesang |  Wolfram Oettl – Truhenorgel, Keyboard

In der Akustik der Ausstellungsräume des Kunsthauses verbindet sich der innovative Klang der Moderne mit dem mystischen aus einer lang vergangen Zeit. Neue Kompositionen von Bernhard Lang und Wolfram Oettl erwarten das Publikum und stehen im Dialog zur Musik von Hildegard von Bingen. Beim Konzert SUPERNOVA geht Altes und Neues im Wechsel fließend ineinander über. Der entstehende schwebende Klang reicht grenzüberschreitend von der antiken Proportions-Lehre des Pythagoras hin zur modernen Erforschung des Obertonspektrums.

Eintritt 12 Euro | ermäßigt 10 Euro (Schüler/Studenten) | KVV: Kunsthaus Kaufbeuren: mail@kunsthaus-kaufbeuren.de oder 08341 8644 | Restkarten an der Abendkasse

Die faszinierenden schwarz weiß Aufnahmen von Karl Blossfeldt zählen zu den Ikonen der deutschen Fotografiegeschichte. Mit der Kamera nah an das Objekt gerückt, ermöglichen sie einen beeindruckenden Blick auf die Einzigartigkeit der Natur und lassen den Betrachter eintauchen in den unendlichen Formenreichtum der Pflanzenwelt.

Mit mehreren tausend Aufnahmen, die zwischen 1899 und 1932 entstanden, erscheint Karl Blossfeldts fotografisches Werk als einmalige „Typologie der Pflanzenform“. Ursprünglich nur als didaktisches Hilfsmittel für das Fach „Modellieren nach lebenden Pflanzen“ für den Hochschulunterricht gedacht, erfuhr es durch die 1928 veröffentlichte Publikation „Urformen der Kunst“ weltweit Aufmerksamkeit. Die hohe Prägnanz der Abbildungen und eine klare, schlichte Darstellung der Bildobjekte standen ganz im Geiste der Fotografie der „Neuen Sachlichkeit“ der 1920er Jahre.

Diese Geisteshaltung finden wir auch in den makrosko­pischen Aufnahmen des Fotografen Alfred Ehrhardt wieder, dessen alleinige Fokussierung auf ein Objekt durch die unglaubliche Schärfe der Darstellung besticht. Die Schönheit einer Muschel in Nahaufnahme oder einer Koralle, die man glaubt berühren zu können, zieht die Blicke des Betrachters unweigerlich auf sich. Der Verzicht auf Farbe in den Bildern steigert die einmalige Wirkung der verschiedenen Ober­flächenstrukturen. Ehrhardt, der auch Filmemacher, Maler und Musiker war, zählt zu den bedeutendsten deutschen Fotopionieren der 1930er und 1940er Jahre. – In der Ausstellung wurden sein preisgekrönter Film „Spiel der Spiralen“ sowie sein Experimentalfilm „Tanz der Muscheln“ gezeigt. Ehrhardts Filme und Fotografien zeigen oftmals nur wenige Zentimeter messende Objekte, so scheinbar unscheinbar, die sich aber in der Vergrößerung geradezu als ästhetische Wunder mit faszinierendem Bauplan entpuppen.

Zum Staunen brachten die Besucher auch die bild­hauerischen Werke der Künstlerin Maria Rucker, die – gleich einer fotografischen Nahaufnahme – Details von Tieren in haptischer Weise aus Marmor oder anderem Gestein herausarbeitet, etwa das Gebiss eines Hais, die Pfoten und Nasen verschiedener Tiere oder den Panzer einer Schild­kröte. Fasziniert von Oberflächen mit ihren unterschiedlichen Strukturen, haucht die Künstlerin dem Material eine Lebendigkeit ein, dass der Betrachter die Schönheit und die Beschaffen­heit des Dargestellten förmlich spüren kann. Durch die richtige Wahl des Werkstoffes, der mit seiner spezifischen Farbe und dem Verlauf seiner Adern ebenso einen ganz eigenen Charakter hat, lässt sie Material und Skulptur zu einer erstaunlichen Einheit verschmelzen. Ihr ungewöhnlicher Blick auf die Tierwelt und die Auswahl ihrer Motive stellen innerhalb der Geschichte der Bild­hauerei eine Besonderheit dar. Inspiration für ihr Werk fand die Bildhauerin in der Fotoserie „ZOO“ des renommierten australischen Fotografen Gary Heery. Erstmals in Europa wurden seine atemberaubenden, großformatigen Nahaufnahmen gezeigt und den Skulpturen der Bildhauerin gegenübergestellt. In ungewöhnlichen Ausschnitten, kontrastreich durch Verzicht auf Farbe, stellt er verschiedene Tiere zur Schau: die Nase des Seehundes, die scharfen Krallen eines Bären, das gefährliche Gebiss des Krokodils, die Hautfalten eines Affen, die Schuppenhaut eines Reptils.

Kuratiert von Susanne Flesche, Direktorin Kunsthaus Kaufbeuren 2007–2015.

Wir danken der Alfred Ehrhardt Stiftung, Berlin, dem Archiv Ann und Jürgen Wilde, München, Maria Rucker, Gary Heery und den privaten Sammlern für ihre Leihgaben.