Ungegenständliche Kunst fasziniert die junge Generation auf neue Weise. Die in Wien lebende Künstlerin Esther Stocker vertritt in der Ausstellung mit einer eigens für das kunsthaus kaufbeuren geschaffenen Installation die zeitgenössische Kunst und schließt so den Bogen von den Amish Quilts des späten 19. Jahrhunderts über die Kunst der 1960er Jahre bis heute.
Esther Stocker bezieht sich, wie viele Künstler der jungen Generation, auf den russischen Konstruktivismus der der 1910/20er Jahre, den Anfängen der geometrischen Kunst. Sie haben somit die gleichen Wurzeln wie die Konkrete Kunst der 1960er Jahre. Es geht den jungen Künstlern um die Freiheit, die das Erforschen und Erschaffen möglicher Welten bedeuten kann: Welten aus Farbe, Linie und Form.
Geometrische, serielle Formen verarbeitet die Künstlerin in Raum füllende Installationen.
Esther Stocker nimmt die Konturen der Räume in den Formen ihrer Installationen auf und baut die Gebilde so in die Architektur ein, dass sie vom Besucher begangen und im Raum unmittelbar erfahren werden können. Von der Fachzeitschrift Art als Vertreterin der „neuen abstrakten Kunst“ gefeiert, steht Esther Stocker mit ihrer Installation im Dialog mit den nichtfigurativen Formen der Amish Quilts und Werken der 1960er Jahre. Mit dem Einsatz von minimalen Mitteln entstehen meditative Kunsträume von poetischer Schönheit.